wir haben im " bauhaus 1o" dem zwischenfall albers-van der linden
ein paar zeilen gewidmet. herr albers bestreitet, die äusserung: ge-
hen sie doch mit solchen redensarten nach holland" im zusammenhang
mit der frage der gehälter getan zu haben.
um diese berichtigung zu bekräftigen, schliessen wir ihr einen kur-
zen bericht über die letzte meisterratssitzung an:
zur debatte stand der 8o ooo-mark-etat auf die forderung der studie-
rendenvertretung, 1o% dieses etats für die stipendien freizustellen,
erwiderte mies van der rohe, dass 8o ooo mark nicht einmal für die
meistergehälter ausreichten und die stipendien daher weiterhin nicht
auf den etat umgelegt werden könnten. bei der disskussion darüber, ob
die meistergehälter wichtiger seien oder die stipendien, erklärte herr
albers, dass die gehälter wichtiger seien, denn ohne meister könne das
haus nicht bestehen, ohne stipendien aber ja. (um irrtümer zu vermei-
den: herr albers hat diese äusserung nicht im zusammenhang mit seinen
gehalt getan).
err albers, der mal die freiheitliche periode des bauhauses mitge-
macht hat, scheint sich heute in einer rückwärtigen entwicklung zu
befinden. gestern hat er noch studierende vom unterricht entfernt,
die sich verspäteten oder verdächtig grinsten- heute fordert er offen
im meisterrat klausuren (prüfungen in geschlossenen räumen).
wir denken, dass die studierenden diese"entwicklung" des meisters
nicht gleichgültig hinnehmen werden. sie werden durch schärfsten wi-
derstand dieser entwicklung ein ende setzen. die studierendenvertreter
sollten mal im meisterrat klarlegen, dass ein meister mit solchen an-
schauungen und solchen handlungen die berühmte "kluft" zwischen mei-
stern und studierenden vergrössert und im kollegium der bauhausmeister
nicht länger verbleiben sollte.
gebt eure stimme dem
kandidaten der revolutio-
nären arbeiter:
thälmann

verantwortlich: paul kmiec, dessau.